5HMA im Garderobenbereich

1938 kommt es während der Proben zur Operette „Gruß und Kuss aus der Wachau“ zur Machtübernahme der Nationalsozialisten in Österreich. Dem Publikum heute wird auf mehreren Ebenen vor Augen geführt, wie sich ab diesem Zeitpunkt das gesamte Leben in Österreich verändert. Die lustigen, beschwingten Lieder der Operette, deren Partitur durch die Dirigentin Keren Kagarlitsky rekonstruiert worden ist, werden durch die harte politische Realität der NS-Zeit, in der jüdische Kunstschaffende entlassen, wenn nicht gleich in Konzentrationslager überführt werden, konterkariert. Immer wieder sind reale Fotos oder Videoausschnitte der Zeit mittels eines Beamers auf der Bühne zu sehen. 

„"Lass uns die Welt vergessen" gibt vor allem den Sängerinnen und Sängern, die nicht mehr da sind, den Vertriebenen, den Toten eine Bühne und eine Stimme“, meinte Flurina F. „Diese Operette ist berührend und tut weh! Daher war es auch kein Wunder, dass es Standing Ovations gab.

Das großartige Orchester hat die Schauspielkünste und das Geschehen zusätzlich verstärkt, sodass einem die Geschichte bis an die Knochen gegangen ist.“

Und auch Viola K. war begeistert: „Das Stück war wirklich sehr gut inszeniert und hat zum Nachdenken angeregt! Die Idee, dass es auf den Proben in der Volksoper zur Zeit des Dritten Reiches aufgebaut wird, hat mir sehr gut gefallen!“

„Der Theaterbesuch war ein wahrhaft inspirierendes Erlebnis – von der fesselnden Inszenierung bis zur beeindruckenden schauspielerischen Leistung“, sagte Anamaria B. im Anschluss an die Aufführung. 

Besonders beeindruckend war die Leistung einer Schauspielerin, die aufgrund der Erkrankung einer Kollegin kurzfristig eingesprungen war und die Rolle über Nacht lernte, damit die Aufführung nicht abgesagt werden musste.

Was uns an der klugen Inszenierung auch gefallen hat, war, dass die Schauspieler, die am Schluss der Operette in Uniformen mit Hakenkreuzbinden am Arm aufgetreten sind, diese Binden beim Schlussapplaus abgenommen hatten.

Oper 2024

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