Schulden und Gender

Da das Thema Kredite, Konkurs und Privatinsolvenz einerseits in Betriebswirtschaft im Lehrplan für die  2. Jahrgänge und auch für die Matura bzw. die Abschlussprüfung wichtig ist, andererseits Schulden junge Frauen und Männer auch persönlich treffen können, organisierten Frau Prof. Geißler und Frau Prof. Wiesinger zwei Vorträge.

Die Schülerinnen und Schüler lernten so einiges.

Schulden fangen meistens klein an

Die größten Schuldenfallen sind Kontoüberziehungsmöglichkeiten und Handyverträge, diese Information war für einige überraschend. Nun: Die Fixkosten für ein „Gratishandy“ belaufen sich eben nicht auf 15€/Monat (wie im „normalen“ Vertrag), sondern auf 80€ , denn ein „Gratishandy“ muss ja doch bezahlt werden und so können Jugendliche rasch in Schulden hineinschlittern.

Auch, dass sich 4.000.- Euro Schulden in 15 Jahren zu ca. 50.000.- entwickeln können, sorgte für Stirnrunzeln.

Fatima D., eine Schülerin der 2HWB meinte: „Einleuchtend für mich war die Tatsache, dass man etwas, das man derzeit nicht zahlen kann, auch später wahrscheinlich nicht zahlen können wird. - Diese „Kauf jetzt – zahl später – Angebote“ sind oft verführerisch, aber jetzt weiß ich, dass auch sie zu den gravierenden Schuldenfallen gehören und ich werde sie nicht annehmen!“

Frauen haften oftmals mit

Sehr interessant war für die Schülerinnen die Tatsache, dass Frauen sehr oft für ihre Partner Mithaftungen unterschreiben und auch nach einer Trennung für die Schulden weiterzahlen müssen, da Haftungen oftmals länger dauern als die Beziehungen. Denn, auch wenn eine Unterschrift nur 2 Sekunden dauert, so dauern die Verpflichtungen aus dieser Unterschrift oftmals 30 Jahre, da Zinsen, die eingeklagt werden, nie verjähren.

Schulden wirken sich auch körperlich aus

Schulden wirken sich nicht nur auf die Beziehung, den Arbeitsplatz, sondern auch körperlich aus. Menschen, die Schulden haben, bekommen oft Wirbelsäulenprobleme, da sie von dieser finanziellen Last niedergedrückt werden. Auch Angststörungen können Folgen von Schulden sein.

„Über Geld muss gesprochen werden!“, konstatierte Livia S., eine Schülerin der 2HWB, als Fazit.